Ihr Lieben, entschuldigt bitte, dass ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe. Momentan geht das Quarter so seinen Gang und der Endspurt steht bevor. In vier Wochen ist schon alles vorbei und das war’s dann auch mit Unterrichten bis zum Oktober… Ich glaube, das wird sehr ungewohnt. Ich habe seit Jahren nicht mehr soviel Zeit zum Forschen gehabt. Ansonsten läuft im OI alles so vor sich hin.
Es ist auch nicht wirklich viel spannendes passiert. Die letzten Tage waren wieder sehr kalt, aber die verrückten Deutschen lassen sich davon ja nicht abschrecken. Während die Amis Erfrierungen befürchteten, haben wir sehr viel Sonne genossen. Soviel Sonne, dass ich im Winter Sommersprossen habe. Heute haben wir einen Ausflug zum Eismeer gemacht. Mitten im Schneegestöber, war sehr schön und kalt. Der See ist nun (am Ufer) ziemlich zugefroren. Trotzdem sollte man sein Auto nicht darauf parken, wie dieses Video aus unserer Nachbarschaft zeigt: http://www.upi.com/Odd_News/2016/02/08/15-vehicles-parked-on-ice-fall-through-into-Wisconsin-lake/2741454942675/
Bislang sind wir aber von größeren Stürmen verschont geblieben. Und es ist bei uns eher ruhig. Ruhig ist ein gutes Stichwort: Unsere Heizung ist nun endlich wieder ruhig. Das Drama begann, kurz nachdem wir nach Weihnachten zurückkamen. Die Heizung – die ansonsten schon nicht leise ist, schnarrte plötzlich wie ein Dieselrasenmäher.
1. Woche: Wir denken, dass die Heizung bald kaputt geht. Unserem Hausverwalter Bescheid gesagt. Dieser musste jedoch mal wieder nach Indien. Daher sollte sich jemand – ein anderer Teilhaber (wir wissen es bis heute nicht) bei uns melden.
2. Woche: Der rief dann einige Tage später auch wirklich an, um uns zu sagen, dass sich jemand bei uns melden sollte. Drei Tage und einige wirre SMS später… Knut ruft ihn an – Reaktion: „Wie Brian [der Handwerker] hat sich nicht gemeldet… hier ist seine Telefonnummer. Aber auf keinen Fall anrufen, das mache ich gleich.“
3. Woche: Unser Hausverwalter ist wieder da und verspricht sich persönlich zu kümmern. Wir sind schon völlig genervt. Entweder Heizung oder Schlaf. Wir entscheiden uns für frieren. Tagsüber das Gleiche: Entweder Arbeiten oder Heizung…
4. Woche: Nach einigem hin und her nimmt Brian, der Handwerker Kontakt auf. Knut beschreibt das Problem, sendet Fotos. Brian meint, so etwas hat er noch nie gesehen – Funkstille.
5. Woche: Wir sind mit den Nerven am Ende. Der Hausverwalter verspricht Druck auf Brian auszuüben. Brian verspricht zu kommen. Brian verspricht am Montag zu kommen. Am Mittwoch ist dann der große Tag gekommen: Brian kommt. Naja, nicht morgens, sondern nachmittags. Aber dafür dann doch. Brian sieht sich die Heizung an, hört sich das Geräusch an und schneidet ein äußerst dilettantisches Loch in unseren Luftschacht und beseitigt die Ursache. Brian geht… Stille… dann nach 10 min ist das Geräusch wieder da. Doch ich habe das Problem verstanden. Ich nehme ein Handtuch, klemme es so in den Luftschacht, das dieser unter Spannung steht und RUHE…
Nachtrag: Ein weiteres Handtuch liegt bereits am Boden. Es saugt das Wasser auf, wenn es reinregnet…
Das Beste zum Schluß: Knut hat jetzt auch ne Greencard… ganz ohne Marriage-Interview. Dabei hatten wir schon geübt. Farbe der Zahnbürste und so. Und weil’s so gut dazu passt: Heute war auch Valentinstag. Der Tag an dem die Amis bei -10 Grad massenhaft Blumen kaufen, die dann nach einem Tag wieder eingehen. Unsere Vermieter haben uns Pralinen geschenkt. Und ich habe von Knut eine Eulenkarte bekommen und ein Faultier für mein Büro!