Ich sitze schon wieder auf der Porch (ist kein Balkon, weil eine Treppe vorhanden ist) und muss sagen, dass Eichhörnchen und Zikkaden eine lustige Kombination bilden. Wenn sich die Eichhörnchen den Zikkaden nähern, machen die einen Lärm, der in Lautstärke und Tonfolge einer amerikanischen Krankenwagensirene entspricht. Da kommt nichts gegen an.
Aber eigentlich wollte ich euch von meinen ersten zwei Tagen im Oriental Intitute berichten. Momentan ist es da sehr ruhig, weil sehr warm und noch Sommerpause. So kann ich in Ruhe einziehen und mein Büro einrichten. Ich wohne im dritten Stock und so sieht es aus:
Ok, so sah es aus bevor ich kam und Chaos und Pink verursachte… Jetzt sieht es schon wohnlicher aus… Und chaotischer.
Ich habe einen super Ausblick in den Hof und Südsonne. Der Vorbesitzer – ein Texaner – ist ausgezogen, weil es ihm zu heiss war? Also genau richtig für mich.
Ich habe natürlich auch eine Klimaanlage, aber die ist furchtbar alt und daher sehr laut. Wobei wir bein Thema wären: Alt und neu… Alt ist etwas, was man eigentlich nicht mit Amerika verbindet. In Münster war nichts in meinem Büro – naja mit Ausnahme von mir und ein paar Büchern – älter als 10 Jahre. In meinem neuen Büro ist nichts, mit Ausnahme von mir und ein paar Büchern, jünger als 50 Jahre. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich das eigentlich ganz charmant finde. Mein liebstes Ding neben meinen uralt Fensterscheiben ist dieses Thermostat… Ich sage nur Steampunky…
Manchmal hat der Charme von alt aber auch seine Grenzen. In unserer Wohnung sind überall die Doppelverglasungen so alt, dass die Versiegelung aufgebrochen ist und daher sich Kalk und Dreck im Inneren ansammeln. Kommentar des Vermieters: „Die sind halt alt…“
Ok, und manchmal bekommt man etwas Neues… Einen Türstopper für das Büro zum Beispiel und der sieht dann genauso alt aus, wie die alten Dinge.
Dagegen bin ich sehr froh, dass unsere Bibliothek und auch die Regenstein-Libary (sowas wie die ULB, nur dass die auch jedes assyriologische Buch nochmal haben) sehr altmodisch sortiert sind, so dass man leicht etwas findet. Und bei dieser Atmosphäre, möchte man eigentlich gar nicht im Büro arbeiten.
Das war mein kleiner Beitrag für heute. Ich muss mich jetzt den Greencardpapieren widmen, die Knut liebevoll abwechselnd auf blauen und weißen Papier ausgedruckt hat. Ich denke mal, Knut wird den nächsten Beitrag schreiben, denn er hat auch Grosses zu berichten!
Oh der Ausblick in den Innenhof ist echt schön und ich verstehe auch sehr wieso du diese Bücherei so magst. Die erinnert mich ein bisschen an die an der Dublin University, wobei man dort nur die wenigsten Bücher anfassen darf 😉